Brandschutztipps Silvester

An Silvester Balkone und Terrassen frei räumen

Auf Balkonen und Terrassen sollten in der Silvesternacht keine Möbel oder Gegenstände stehen, die Feuer fangen könnten. So könne die Brandgefahr verringert werden, teilt der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) in Berlin mit. Außerdem sei es empfehlenswert, Fenster und Türen während eines Feuerwerkes geschlossen zu halten.

Im Fall eines Unfalls oder Brandes sollten Betroffene sofort den Notruf 112 wählen und bei eigenen Löschversuchen vorsichtig sein. Um die Ausbreitung eines Feuers zu stoppen, müssten Fenster und Türen geschlossen werden. Wichtig sei es außerdem, die Mitbewohner im Haus zu warnen.

Guten Rutsch

Wir sind schnell – auch im Feiern! Weihnachten ist schon wieder vorbei! Das nächste Ereignis ist Silvester, der Jahreswechsel, den wir auf ganz verschiedene Weise begehen: laut, lärmend, beschwingt, besinnlich.

In den nächsten Tagen wünschen wir einander: Guten Rutsch! Mit Rutschen (auf Glatteis oder durch zu viel Sektgenuss) hat dieser Wunsch aber nichts zu tun! Eigentlich müssten wir sagen: Guten Rosch! Rosch kommt aus der hebräischen Sprache: Rosch Haschana heißt: Neujahrsfest.

Das jüdische Neujahrsfest hat ernsten Charakter. Es sind vor allem Tage des Umkehrens. Im Neujahrsgottesdienst wird der Schofar, das Widderhorn geblasen. Sein klagender Ton soll die Herzen der Menschen bewegen: »Wacht auf und denkt über eure Taten nach! Verlasst die schlechten Wege und geht die guten!« Alle sollen Umkehr tun und mit lauterem Herzen in das neue Jahr gehen.

Silvester folgt kaum alten Traditionen

Silvester in seiner heutigen Form hat laut Expertenmeinung wenig mit. alten Bräuchen zu tun. Feste Regeln und Rituale spielten kaum eine Rolle, Spaß und Feiern stünden im Vordergrund, sagte Prof. Wolfgang Kaschuba vom Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität. »Es ist wie an Weihnachten, man kann alles machen: In die Disco gehen, einen Karpfen totschlagen oder seinen Nachbarn mit Raketen beschießen«.

Anders als Weihnachten sei Silvester aber ein öffentliches und kollektives Fest, sagte der Wissenschaftler. »Weihnachten sieht man nach innen, konzentriert sich auf die Familie. Silvester ist
fröhlicher, ausgelassener. Die Menschen verbringen das eher in großen Gesellschaften, einen Teil der Nacht sogar draußen auf der Straße.«

Kaschuba warnte davor, nach allzu langen Traditionslinien bei Silvester zu suchen. »Da bewegt sich vieles zwischen Mythologie und Geschichtsforschung. Es gibt wenig Bräuche, bei denen man sagen könnte, die gibt es seit 1000 Jahren.« Einen einfachen, gemeinsamen Kern gebe es immerhin. »Der Wechsel der Jahreszeiten und das Phänomen der Wintersonnenwende wurden von den Menschen schon immer gefeiert.« Dahinter steckte die Hoffnung auf ein Ende des Winters, wärmeres. Wetter, eine gute Ernte, Glück und Fruchtbarkeit im neuen Jahr. In agrarischen Gesellschaften seien dies die bestimmenden Momente im Leben der Menschen gewesen.

So ließen sich auch heute noch gebräuchliche Symbole wie Glücksschweinchen, Marienkäfer, Kleeblatt, Schornsteinfeger und vieles mehr erklären, sagte Kaschuba. »Der Schornsteinfeger zum Beispiel symbolisierte einen rauchenden Ofen und eine warme Stube, Kleeblatt und Marienkäfer standen für das Frühjahr.« Feuerwerke seien eine vergleichsweise neue Erscheinung. Sie kamen erst mit der Verbreitung des Schießpulvers auf höfischen Festen des Adels im 17. Jahrhundert in Mode. Das Bürgertum hat später diesen Brauch übernommen.